Opfer bringen für das Leben als Influencer*in
Was ist man bereit, für das Leben als Influencerin zu geben? Was muss man mitbringen und opfern, um erfolgreich zu sein? TikTokerin Sophodoph beantwortet Selfies.com ungefiltert diese Fragen.
Sophie alias Sophodoph redet Tacheles
Sophie alias Sophodoph filmt für TikTok Videos über Make-up-Trends, Fashion-Ideen oder einfach beim Rumtanzen durch ihre Bude. Sie liebt ihren Job als Influencerin, hat sich damit in zwei Jahren über 1,5 Millionen Follower*innen erarbeitet. Im Gespräch mit Selfies.com redet sie aber nichts schön. „Im ersten Jahr, als ich Social Media gemacht habe, hatte ich kein Leben“, sagt sie ganz ehrlich. „Absolut gar nicht. Man lebt halt für Social Media“, verrät sie über die Anfänge. Viele ihrer Kolleg*innen seien in ihrem Job auch gefangen, gesteht Sophie. „Man redet nur noch über Views, Zahlen, Follower. Darüber, wer wächst, wie schnell. Man vergleicht sich nur noch.“
Und: „Diese ganze Welt sieht nach außen hin total glamourös aus, total schön. Das kann sie auch sein, wenn du dich mit den richtigen Menschen umgibst. Aber sie kann dich auch auffressen.“ Der Job als Influencer*in sei mehr als nur „mal eben“ ein TikTok zu drehen. Die Arbeit dahinter ist „die Community bei Laune zu halten“.
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Sophies Tipp für Teenager, die von einem Leben als Influencer*in träumen
Wenn jemand ebenfalls Content Creator*in werden will, hat Sophie den besten Tipp: In der Schule ist der perfekte Zeitpunkt, um jung mit Social Media zu starten. „Es ist das Beste, was dir passieren kann. Du hast jetzt so viel Zeit wie sonst nie wieder“, weiß Sophie und weist aber darauf hin: „Du musst dich nur darauf einstellen, dass sich Menschen über dich lustig machen werden.“
Einige Fragen sollte man sich ganz ehrlich stellen, bevor man es als Influencer*in versuchen will. Das ist Sophies Checkliste:
- Wie ist deine mentale Gesundheit?
- Wie stabil bist du?
- Hast du so schon Selbstzweifel?
- Hast du manchmal Depressionen?
„Wenn deine mentale Gesundheit nicht bei 100 Prozent ist, sondern nur 97 Prozent, dann überleg’s dir nochmal, ob du es wirklich willst“, bringt Sophie auf den Punkt.
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Wie geht Sophie mit dem Druck und den Hatern im Netz um?
„Bei mir ist Hate gar nicht so ein Ding“, verrät die TikTokerin dabei. „Was mental am schwierigsten ist, ist immer wieder Kämpfen für Relevanz“. Sie beschreibt die Phasen in denen es gut und mal schlechter läuft als Wellen. „An die Endorphine, die freigesetzt werden, wenn es super läuft, daran gewöhnst du dich so schnell. Und wenn es nur ein bisschen schlechter läuft, dann bist du ganz unten. Du musst dich auf dieses auf und ab einstellen, was dein Leben dominiert.“
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Leute merken, wenn du fake bist
Sophie ist authentisch, spielt keine Rolle für ihre Fans auf Social Media. Sie ist sie, will niemanden kopieren. Eine Julesboringlife zu kopieren, wird auch bei TikTok nicht ankommen, glaubt sie. „Du hast nicht Jules Geschichte, du bist es nicht. Du musst machen, worauf du Bock hast. Wenn du dich verstellst, gehst du daran zugrunde. Leute merken das, wenn du fake bist.“
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